Ganze 80% der eCommerce-Unternehmen konnten durch eine Personalisierung ihrer Customer Experience ihren Umsatz steigern. Doch genau diese Personalisierung einzelner Märkte und Segmente kann sich als höchst komplex erweisen. Glücklicherweise vereinfacht moderne Multi-Site-eCommerce-Software dieses einst schwierige Unterfangen.

Mit Multi-Store-eCommerce kannst du innerhalb kürzester Zeit mehrere Shops für einen bestimmten Markt oder eine definierte Zielgruppe einrichten. Das Beste daran: Du kannst alle Shops mit nur einem Backend betreiben. Damit legst du den Grundstein für die Internationalisierung deines Shops – sowie für andere Maßnahmen, die Wachstum und Profitabilität ankurbeln.

In diesem Artikel erfährst du, wie dein Unternehmen von Multi-Site-Management profitiert und wie du dieses erfolgreich in deine Geschäftsstrategie einbinden kannst.

Multishop-Management: Vorteile auf einen Blick

Im Kern bedeutet Multi-Store-eCommerce, dass du mehrere Shops führst, die alle von einer zentralen Datenbank aus betrieben werden. Mit Multi-Store kannst du deine B2C- und B2B-Produkte international mithilfe von verschiedenen Storefronts und optimiertem Workflow an unterschiedliche Zielgruppen verkaufen. Das hilft deinem Unternehmen dabei, sich an den steten Wandel im Online-Handel anzupassen, Schritt für Schritt zu wachsen und deine Ressourcen kosteneffektiver zu nutzen.

Aber warum solltest du überhaupt mehrere Shops nutzen?

Personalisierung

Segmentierung ist die Basis erfolgreicher Marketingstrategien. Beim Multi-Storefront-eCommerce wird dieses Konzept auch in deinen Online-Shops umgesetzt: mithilfe von Websites, die passgenau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind. Ein Bekleidungshersteller könnte zum Beispiel einen Fashion-Shop für Herren erstellen, der sich explizit an Männer wendet, und einen Damen-Shop, der auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet ist. Oder wie wäre es mit einem Unisex-Shop, da Unisex-Produkte immer öfter angeboten werden. Ein weiteres Beispiel: Eine Multi-Brand bietet ihre Marken nicht nur auf einer großen Shopping-Plattform an, sondern jeweils auch in eigenen Brand-Shops mit zielgerichtetem D2C-Ansatz.

Gezielt gestaltete Websites helfen deinen Kund*innen dabei, genau das zu finden, was sie suchen und unterstützen dich gleichzeitig dabei, gezielte Kampagnen und angepasste Preisstrukturen für mehrere Märkte zu konfigurieren.

Neue Länder erschließen

Multi-Site-Management hilft dir dabei, dein Geschäft auf verschiedene Märkte auszuweiten. Der direkte Verkauf deiner Produkte in eigenen Länder-Shops bietet Kund*innen ein besseres Kauferlebnis – was wiederum zu höheren Umsätzen führt. Zudem kannst du von effizienten und automatisierten Workflows profitieren, da der Zugriff auf Produkte über einen globalen, zentralisierten Datenpool geschieht.

Achte immer darauf, dass deine Kundschaft sich auf deiner Website wohlfühlt. Das scheint zwar selbstverständlich, wird aber häufig nicht konsequent umgesetzt. Regional bevorzugte Zahlungsmethoden wie Kauf auf Rechnung oder Nachnahme, länderspezifische Versandoptionen, lokalisierte Inhalte und ein landessprachlicher Kundenservice stärken das Vertrauen in deine Marke. Du wirst sehen: Wenn du Kund*innen ein Kauferlebnis bietest, mit dem sie sich wohlfühlen, wirkt sich das schon bald positiv auf deine Umsätze aus. Ein passgenaues Multi-Shop-Management sorgt zudem dafür, dass du mit lokalen Wettbewerbern gleichziehst und deiner Kundschaft durch Lokalisierung echte Mehrwerte bietest. Das volle Potenzial deiner Internationalisierung kannst du nur durch eine konsequente Lokalisierung erreichen.

Warum solltest du Multi-Site-Management nutzen?

Ohne Multi-Site-Commerce wäre der Aufwand für den Betrieb mehrerer Online-Shops immens. Du müsstest jeden Shop einzeln konfigurieren und separate Datenbanken mit Produktbeschreibungen, Preisen, Produktbildern, Händlern, Beständen und mehr pflegen. Es ist kaum möglich, deinen gesamten Warenbestand shopübergreifend zu tracken und weltweit für alle Verkaufsstellen verfügbar zu machen. Hinzu kommt, dass du für jede Website separate Berichte erstellen müsstest. Das erschwert einen umfassenden Überblick über deine KPIs.

Mit einem Multi-Store-System kannst du die verschiedenen Shops und deine Produktdatenbank ganz einfach über ein einziges Backend verwalten. Das erleichtert die Skalierung und Organisation einzelner Shops durch die Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Multi-Site Management bietet zudem noch einige weitere, spannende Funktionen.

  • Passe dein Sortiment, deine Sortierlogik und dein Preismodell schnell für verschiedene Regionen oder Shops an und beschleunige so die Markteinführungen und Internationalisierung.
  • Erstelle Prämien und Sonderangebote für bestimmte Shops oder Regionen, die zu kulturell wichtigen Daten oder Feiertagen passen.
  • Lege Regeln für die Produktdatenqualität fest, die du auf alle Shops anwenden kannst, und verringere den Arbeitsaufwand für die manuelle Bearbeitung der Datenqualität für jeden einzelnen Shop.
  • Passe Produktinformationen für verschiedene Zielgruppen und Märkte an oder übernehme allgemeine Einstellungen für alle deine Shops.
  • Passe Konfigurationen für verschiedene Frontends oder Geräte an.
  • Teile Kategoriebäume für verschiedene Shops oder individualisiere sie.
  • Stelle deinen Kund*innen bei Bedarf shopübergreifende Benutzerkonten zur Verfügung.
  • Verwende unterschiedliche Unternehmens-IDs im Hintergrund, wenn dies aus rechtlichen Gründen erforderlich ist.
  • Nutze Tracking über alle Shops hinweg, sei es für Bestände, Verkäufe oder Kampagnen.

Mit der richtigen Multi-Site-Software kannst du sogar verschiedene Lager oder Händler für verschiedene Länder integrieren, was deine Logistik weniger komplex macht.

Mit Multi-Site-Management sparst du zudem Entwicklungskosten. Da alles von einer zentralen Plattform aus verwaltet wird, kannst du schnell neue Shops einrichten, ohne dass zusätzlicher Entwicklungsaufwand nötig ist. Einige eCommerce-Plattformen bieten sogar Kopier- und Anpassungsoptionen an – es gibt keinen einfacheren oder schnelleren Weg, mehrere Websites zu erstellen.

Außerdem kannst du, sobald sie in die Plattform integriert sind, Tools von Drittanbietern für alle deine Shops nutzen. Lust auf mehr Flexibilität? Du kannst problemlos mit verschiedenen Konfigurationen experimentieren, wenn du neue Funktionen hinzufügen oder Änderungen an deinen Shops vornehmen möchtest.

Wie du Multi-Site-Management implementieren kannst

Warum sich Multi-Site-Management wirklich lohnt, ist nun klar. Doch wie implementierst du eine passende Software für dein Unternehmen? Mit den folgenden Schritten wird der Sprung in Richtung Multi-Store-eCommerce eine Punktlandung!

#1 Setze dich mit den technischen Anforderungen auseinander

Bevor du beginnst, dein Multi-Site-Management zu planen, solltest du einige essenzielle Fragen beantworten.

  • Wie soll deine Website strukturiert sein?
  • Auf welchem Weg können die Shops Daten austauschen?
  • Wie kannst du shopspezifische Konfigurationen einrichten?

Einige Shopsysteme sind so aufgebaut, dass du jeden Shop einzeln entwickeln und hinzufügen musst. Es gibt aber auch Anbieter, die eine integrierte Multi-Shop-Verwaltung anbieten, die sofort einsatzbereit ist und das flexible Anlegen neuer Shops mit einem Klick ermöglicht. Frage dich, was du brauchst: eine einzigartige Lösung, die exakt auf deinen Einzelfall ausgerichtet ist? Oder fährst du besser mit einer universellen Lösung, die dir hilft, einen Shop mit minimalem Einsatz an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen?

#2 Entwickle eine Master-Inventardatenbank

Dies ist das Herzstück deiner eCommerce-Plattform – auch wenn du mehrere Shops verwaltest. All deine Produktdaten sollten zentralisiert und gemeinsam von allen Shops genutzt werden, um deine Prozesse schlank und schnell zu halten. Entscheide vorab, wie du diese Daten verwalten willst und welche Informationen in die Datenbank aufgenommen werden müssen. Es ist beispielsweise nicht notwendig, ein eigenes System zu entwickeln, nur weil du Produkte in verschiedenen Variationen und Farben anbietest oder weil du zusätzliche Informationen aufnehmen willst. Ein Beispiel dafür wäre etwa die Materialzusammensetzung oder der Hinweis auf eine Nachhaltigkeitszertifizierung. Ein flexibles, leicht anpassbares PIM ermöglicht es dir, solche Produktkriterien hinzuzufügen und zu entfernen, Qualitätsrichtlinien zu definieren und sie in automatische Arbeitsabläufe zu integrieren.

Im besten Fall kannst du dann mit einer intelligenten Filterlogik Sortimente für jeden deiner Shops erstellen. Dafür wendest du einige einfache Regeln an. Zum Beispiel kannst du anhand des Filters bestimmte Marken oder Produktfamilien hinzufügen oder andere Artikel entfernen, die nicht zur regionalen Strategie der Marke passen.

Neugierig, wie du deine Shops bei einer Shopsystem-Migration einrichten kannst? Erfahre es in unserem Leitfaden zum Thema Replatforming.

#3 Plane deinen Storefront

Bevor du einen speziellen Shop für eine bestimmte Region oder Zielgruppe erstellst, solltest du Marktforschung betreiben. Deine UX sollte zielgerichtet und relevant für jeden Shop sein. So schaffst du mit deinen Shop-Inhalten ein maßgeschneidertes Erlebnis, das bei deiner Zielgruppe Anklang findet.

Entwickle eine Go-to-Market-Strategie für jeden neuen Markt und passe idealerweise auch deinen SEO-Ansatz an die neue Struktur an. SEO sollte für jedes Geschäft individuell angegangen werden. Lokalisiere deine Inhalte, verwende unterschiedliche Schlüsselwörter und optimiere deine Website für jeden Shop. Einige Shopsysteme bieten bereits integrierte Übersetzungsfunktionen, die dir helfen, die Lokalisierungsprozesse deiner internationalen Shops zu beschleunigen.

#4 Überwache deine Ergebnisse und werte sie aus

Zuletzt ist es wichtig, dass du die Performance deiner eCommerce-Plattform für all deine Shops im Blick behältst und bei Bedarf Änderungen vornimmst. Achte darauf, dass deine Multi-Storefront-Plattform Tools für ausführliche Reportings unkompliziert anbinden kann. So hast du deine Umsätze, die Conversion Rate, Besucher*innenzahlen und die Kund*innenzufriedenenheit immer auf dem Radar und kannst diese über alle Shops und Kanäle hinweg effektiv auswerten.

Herausforderungen einer Multi-Site-Implementierung und wie du sie überwindest

Multi-Site-eCommerce kann ein komplexes Unterfangen sein – auch wenn die Vorteile überwiegen. Lass uns gemeinsam auf einige Herausforderungen blicken, mit denen du während der Implementierung konfrontiert sein könntest und wie du sie angehst.

Mangel an Ressourcen

Eine der offensichtlichsten Hürden, auf die du stoßen könntest, wenn du dein Unternehmen zu einer Marke mit mehreren Shops ausbaust, sind knappe Ressourcen. Die Rede ist hierbei nicht nur von Geld, sondern auch von Zeit und Arbeitskraft.

Die Bereitstellung von Entwicklerressourcen, die du für die effektive Skalierung eines Systems mit mehreren Shops benötigst, könnte schnell zu deiner größten Herausforderung werden. Viele Cloud-native-Lösungen bieten bereits erweiterten Support für die Wartung, die Weiterentwicklung des Kernsystems und das Monitoring an. Das hilft dir dabei, Ressourcen dorthin zu verlagern, wo sie wirklich benötigt werden. So hebst du dich schnell von deiner Konkurrenz ab, z.B. mit einzigartigen Frontends.

Ermögliche es deinen Shop-Manager*innen, Shops im Alleingang einzurichten und bei Bedarf anzupassen. Das wird deine Prozesse sichtlich beschleunigen und dir einiges an Arbeitsaufwand abnehmen. Hilf deinem Shopmanagement-Team, proaktiv effiziente Prozesse für eine einfache Sortimentsauswahl, eine schnelle Produktdatenveredelung und eine konsistente Datenqualität in jeder Sprache zu schaffen. Sofort einsetzbare Multishop-Funktionen ermöglichen genau das.

Komplexes Produktdatenmanagement

Du kennst das folgende Szenario vermutlich: Die Zahl der Shops und Produkte wächst und damit auch die Komplexität der täglichen Herausforderungen. Automatisierte Workflows unterstützen dich in dieser Phase. Flexibel konfigurierbare Produktdaten helfen dir dabei, deine Verwaltungsprozesse zu beschleunigen, da du so ganz einfach alle deine Produkte gleichzeitig aktualisieren kannst.

Danach solltest du auf der Suche nach einem geeigneten PIM-System Ausschau halten:

  • Das System kann verschiedene Arten von Produktdaten flexibel verwalten.
  • Individuelle sowie Massenaktualisierungen sind möglich.
  • Das System ermöglicht eine individuelle Berichterstellung.
  • Du kannst Regeln für die automatische Produktzuweisung oder die beschleunigte Produktveredelung und Aufgabenverwaltung erstellen.

System-Integration

Deine täglichen eCommerce-Aufgaben hängen von einer Reihe von Systemen ab, die nahtlos zusammenarbeiten müssen. Das Schlüsselwort lautet dabei „Composable“. Mit einer composable eCommerce-Plattform kannst du die Tools leicht anpassen – vom CMS bis hin zu deiner ERP-Software und deinem POS-System.

Beim eCommerce mit mehreren Shops reicht es, die Backend-Integrationen einmal zu konfigurieren – und schon arbeiten die Systeme bei Bedarf mit all deinen verschiedenen Geschäften und Kanälen zusammen.

Maßgeschneidertes Marketing

Die besten Marketingkanäle für jeden Shop zu finden, kann ganz schön herausfordernd sein. Trotzdem ist es eine wichtige Investition in die Zukunft deines Unternehmens.

Stelle sicher, dass deine Multi-Site-eCommerce-Plattform einen datengesteuerten Ansatz ermöglicht. So kannst du die besten Entscheidungen für dein Unternehmen treffen.

Achte auf ein flexibles Tool Onboarding für:

  • Performance-Analyse
  • Omnichannel-Marketing und -Insights
  • CRM
  • Marketing-Automatisierung

Fazit

Eine eCommerce-Plattform für mehrere Märkte und Zielgruppen hilft dir dabei, den Erfolg deines Unternehmens langfristig zu steigern. Mit Multi-Site-Management kannst du nicht nur deine Reichweite vergrößern, Ressourcen besser verwalten und die Gesamtleistung all deiner Aktivitäten verbessern. Die Multi-Store-Software hilft dir auch dabei, dein Geschäft über verschiedene Länder und Zielgruppen hinweg über ein einziges Backend zu koordinieren. So wird die einst große Herausforderung einer Internationalisierung mithilfe der passenden Software zur Chance und ist wesentlich leichter umsetzbar.